Abbreviatur
Mit Abbreviaturen (lateinisch: Abkürzungen) bezeichnet man in der Typographie Zeichen, die durch das Zusammenziehen von Buchstaben entstehen. Ein Beispiel dafür ist das Zeichen „&“, eine Kombination der Buchstaben „e“ und „t“ zu „et“ (lateinisch „und“).
Additive Farben
Additive Farben entstehen durch die Addition von Licht unterschiedlicher Farbe. Mit den so genannten Grundfarben Rot, Grün und Blau lassen sich in der Theorie alle sichtbaren Farben bilden, wobei alle drei Farben zu gleichen Teilen übereinander projiziert Weiß ergeben. Das farbige Sehen des Menschen arbeitet mit rot-, grün- und blauempfindlichen Sinneszellen. Treffen beispielsweise rote und grüne Lichtstrahlen auf die entsprechenden Empfangszellen des Auges, so ergibt dies die Mischfarbe Gelb. Werden alle drei Farbempfänger erregt, dann sieht das Auge Weiß. Das gängige, vor allem bei Bildschirmen und Scannern eingesetzte additive Farbmodell RGB verwendet diese Grundfarben. Durch Mischen von je zwei dieser Farben zu gleichen Anteilen entstehen als Sekundärfarben Cyan, Magenta und Gelb, die ihrerseits die Grundfarben des subtraktiven Farbmodells CMYK bilden.
Additive Farbmischung
Unter additiver Farbmischung versteht man die Erzeugung von Farben durch die Addition von Licht unterschiedlicher Farbe. Bildschirme verwenden dazu verschiedenfarbige Lichtpunkte, die durch das begrenzte Auflösungsvermögen des menschlichen Auges zu einem Farbeindruck zusammenfließen, welcher der Summe der Einzelfarben entspricht.
Adobe
Adobe Systems Incorporated mit Sitz in San José/Kalifornien ist ein führender Software- Hersteller im Bereich Grafik und Bildbearbeitung. Zu den Produkten des 1982 gegründeten Unternehmens zählen das Bildbearbeitungsprogramm ‚Photoshop‘, das Zeichenprogramm ‚Illustrator‘ sowie die Desktop-Publishing-Programme ‚Indesign‘ und ‚Pagemaker‘. Von Adobe stammen auch die Seitenbeschreibungssprache ‚Postscript‘ sowie das geräteunabhängige Datenformat ‚PDF‘ (Portable Document Format).
Akkolade
In der Typographie bezeichnet man die geschweifte Klammer („{ }“) mit Akkolade.
Akzidenz
(lat. accidens – das Zufällige, das Veränderliche) Drucksachen kleineren Umfangs für Privatpersonen, Betriebe, Verwaltungen etc. Zeitungen, Zeitschriften und Werke sind keine Akzidenzen. Die Bezeichnung Akzidenz bürgerte sich dadurch ein, dass die Drucker im 15. Jahrhundert in der Regel hauptsächlich mit der Herstellung von Büchern beschäftigt waren und andere Arbeiten, eben Akzidenzarbeiten nur gelegentlich anfielen. Die vermutlich älteste Akzidenzdrucksache und das älteste gedruckte Formular sind die Ablassbriefe der römischen Kirche im 15. Jahrhundert.
Alinea
In der Typografie bezeichnete man traditionell mit Alinea (nach lateinisch: a linea – von der Zeile) die erste Zeile eines neuen Absatzes. Allgemeiner fallen auch Elemente zur Kennzeichnung eines neuen Textabschnitts wie Schmuckzeichen oder Schlusslinien unter diesen Begriff.
Alkuin
Der angelsächsische Gelehrte Alkuin (* um 730 in der englischen Grafschaft Northumbria, † 19. Mai 804 in Tours) – auch Alcuinus und Alchvine, latinisiert „Albinus“ – gilt als bedeutender Erneuerer des geistigen Lebens im Mittelalter. Seine erste Wirkungsstätte war die Domschule von York, die zu dieser Zeit berühmteste Bildungseinrichtung in Europa. Hier wurde Alkuin zunächst ausgebildet, dann selbst Lehrer, 766 schließlich Schulleiter.
Im Jahre 781 berief Karl der Große Alkuin zur Vermittlung kirchlich-lateinischer Bildung in seinem Reich an seinen Hof in Aachen. In der Folgezeit reformierte Alkuin durch die Einführung so genannter Schriftschulen sowie mit zahlreichen grammatischen, dialektischen, rhetorischen und theologischen Texten das klösterliche Bildungswesen im Frankenreich (so genannte Karolingische Renaissance).
Unter maßgeblicher Beteiligung von Alkuin entstand auch die neue Schrift „karolingische Minuskel“ mit vielen Elementen antiker lateinischer Handschrift. Als wichtiges Zeugnis hierfür gilt die so genannte Alkuinbibel, die Alkuin Karl dem Großen anlässlich seiner Kaiserkrönung zu Weihnachten des Jahres 800 in Rom darbrachte. Zwar ist dieses Buch nicht erhalten, es existieren aber noch einige andere Bibeln gleicher Herkunft. 796 wurde Alkuin Abt von St. Martin in Tours, dessen Klosterschule unter ihm Weltruhm erlangte.
Altarfalz
Auch Gatefold oder Fensterfalz genannt. Bei dieser Falzart wird ein Blatt so gefaltet, dass zwei Flügel entstehen, die von einer weiteren Seite zu öffnen sind. Man unterscheidet zwischen Zwei- und Dreibruchfalz.
Aluminiumsulfat
Aluminiumsulfat ist ein Aluminiumsalz der Schwefelsäure mit der chemischen Formel Al2(SO4)3. Das wasserlösliche Salz findet in vielfacher Weise Anwendung in der chemischen Industrie, in der Lebensmittelindustrie (als Festigungs- und Backtriebmittel), bei der Wasseraufbereitung und in der Abwasserreinigung. Bei der Papierherstellung diente Aluminiumsulfat in früherer Zeit als Füllmaterial. Da Aluminiumsulfat sauer reagiert, führt es zum gefürchteten Säurefraß, der das Papier allmählich zerstört.
Andruck
Der Andruck – auch Maschinen-Proof genannt – dient dazu, das zu erwartende Druckergebnis gleichsam in einem Probelauf unmittelbar an der Druckmaschine zu kontrollieren.
Anilindruck
Als ältere Bezeichnung für den Flexodruck bezieht der Anilindruck seinen Namen von den verwendeten alininhaltigen Farben. Die nach diesem Verfahren arbeitenden Druckmaschinen nutzen elastische Gummiwalzen als Hochdruckform und drucken mit schnell trocknenden, dünnflüssigen Farben. Anfang des 20. Jahrhunderts kamen die ersten Maschinen dieser Art auf den Markt. Mit ihnen bedruckte man vor allem Verpackungsmaterial.
Anlegemarken
Im Bogendruck nennt man Anlegemarken am vorderen und einem seitlichen Rand mitgedruckte Markierungen, die zur optischen Kontrolle dienen, wenn der Bogen zum Falzen oder Schneiden angelegt wird. An den Markierungen lässt sich erkennen, an welchen Seiten der gedruckte Bogen anzulegen ist, damit er standrichtig gefalzt und beschnitten werden kann.
Anti-Aliasing
In der elektronischen Bildbearbeitung erzeugt man durch Anti-Aliasing einen weichen Übergang an Umrisslinien. Damit wird dem so genannten Alias-Effekt entgegengewirkt, der sich am deutlichsten im so genannten „Treppeneffekt“ zeigt, bei dem die einzelnen Pixel an den Rändern eine Treppe bilden.
Antiqua-Schrift
Als Antiqua-Schriften bezeichnet man Schriftarten, deren Buchstaben an den Strichenden kleine Endstriche (Serifen) tragen. Die Grundform der Antiqua-Schriften geht direkt auf die antike römische Capitalis-Schrift zurück: Die Großbuchstaben sind der römischen Schrift entlehnt, die Kleinbuchstaben (Gemeine) stammen von der karolingischen Minuskel. Neben den Serifen sind wechselnde Strichstärke häufiges Merkmal der Antiqua-Schriften. Sie lassen sich in Lauftexten besonders gut lesen. Berühmte Beispiele sind die Times (als klassisches Vorbild), die Bodoni und die Garamond.
AP-Papier
Papier aus 100 Prozent Altpapier nennt man AP-Papier.
Aquatinta
Um 1765 bis 1768 von dem französischen Maler Jean Baptiste Leprince (1734–1781) erfunden, ist Aquatinta ein frühes Rasterverfahren zur Herstellung von Tiefdruckplatten. Im ersten Schritt erhält die Metallplatte (zumeist Kupfer) einen Überzug aus fein verteilten Harz- oder Asphaltkörnern. Dies geschieht in der Regel, indem man ein feines Pulver aufschmilzt, es sind aber auch andere Verfahren bekannt. Bei der Craquelure- oder Weingeist-Aquatinta bringt man zum Beispiel eine Lösung von Kolophonium-Harz in Alkohol auf die Platte. Das Harz fällt beim Trocknen des Alkohols aus und bildet dabei zahlreiche feine, verästelte Risse.
Bildanteile, die nicht drucken sollen, deckt man im nächsten Arbeitsgang mit säurebeständigem Lack ab. Bei der folgenden Säurebehandlung werden nur die frei gebliebenen Metallbereiche angegriffen, die beim Druckvorgang dann Farbe aufnehmen können. Das Ergebnis ist eine gerasterte Halbtonfläche. Durch wiederholtes Abdecken weiterer Bildpartien und Wiederholen der Säurebehandlung lässt sich der Ätzvorgang gezielt zur Erlangung dunklerer Farbtöne fortsetzen.
Aräometer
Als Gerät zur Bestimmung der Dichte von Flüssigkeiten dient das Aräometer (genauer: Skalenaräometer, auch Senkwaage oder Spindel) in der Drucktechnik unter anderem, um die Konzentration von Alkohol in wasserhaltigen Prozessflüssigkeiten zu messen. Dazu besteht die Vorrichtung aus einer verschlossenen, mit Luft gefüllten Glasröhre mit einem Gewicht an einem Ende. Taucht man das Aräometer in die zu prüfende Flüssigkeit, dann schwimmt es je nach dessen Dichte höher oder tiefer. An einer Skala lässt sich dann die Dichte ablesen. Dies erfolgt in speziellen Einheiten (Bé nach Baumé oder Brix) oder bei spezialisierten Aräometern direkt in der zu messenden Konzentration (Alkoholkonzentration beim Alkoholometer, Zuckeranteil beim Saccharimeter etc.) Da sich die Dichte von Flüssigkeiten mit ihrer Temperatur ändert, bezieht sich die Skala eines Aräometers stets auf eine bestimmte Temperatur. Um korrekte Messungen zu erleichtern, enthalten manche Ausführungen zusätzlich ein Thermometer.
Armchair Book
„Armchair Book“ ist im englischen Sprachraum eine Bezeichnung für ein aufwändig produziertes, meist großformatiges Sachbuch mit hochwertigen Bildern und grafischen Illustrationen. Das Thema ist in aller Regel von breiterem Interesse, und es wird unterhaltsam und ohne allzu weit gehenden theoretischen Tiefgang dargestellt, um entspanntes Lesen „im Sessel“ zu erlauben. Ähnliche Begriffe sind „Fireside Book“ – zum Lesen am Kamin – und „Coffee Table Book“ – zum Genießen mit einer Tasse Kaffee.
Aschegehalt
Mit dem Aschegehalt eines Papiers bezeichnet man die Anteile an anorganischen Substanzen, die beim Verbrennen des Papiers als Asche zurückbleiben.
ASCII
Der in den USA standardisierte American Standard Code for Information Interchange, abgekürzt ASCII dient dazu, Buchstaben und Zahlzeichen zur elektronischen Speicherung und Verarbeitung als Zahlen zu kodieren. Dies erfolgte zunächst mit Binärzahlen mit sieben Ziffern (sieben Bit), mit denen sich insgesamt 128 Zeichen darstellen lassen, später mit 8-Bit-Zahlen, welche die Darstellung von 256 Zeichen erlauben. In letzter Zeit setzt sich die Unicode-Darstellung mit 16-Bit-Zahlen durch. Damit lassen sich 65.536 verschiedene Zeichen darstellen.
Ästhetikprogramm
Als Funktion eines Layout-Programms soll ein Ästhetikprogramm dafür sorgen, dass der laufende Text nach gängigen typographische Regeln optisch ansprechend gestaltet wird. Dazu gehören unter anderem die individuelle Einstellung des Abstands zwischen bestimmten Buchstabenpaaren (englisch: Kerning) und Korrekturen an der Position von Zeilenanfängen (zum Beispiel muss eine Zeile, die mit einem „A“ beginnt, geringfügig nach außen gerückt werden).
Auflösung
In der Optik ist die Auflösung ein Maß für die Fähigkeit von Ein- und Ausgabegeräten oder auch fotografischen Filmen, zwei benachbarte Punkte noch getrennt voneinander darzustellen. Die Auflösung hängt von den physikalischen Eigenschaften des darstellenden beziehungsweise aufnehmenden Geräts oder Materials ab und findet zumeist ihre Grenze in der Wellenlänge des verwendeten Lichts. Man gibt die Auflösung in der Regel mit Punkten pro Zoll (dots per inch – dpi) oder in Linien pro mm an.
Ausschießen
Mit Ausschießen (engl. imposition) bezeichnet man in der Druckvorstufe das Anordnen der einzelnen Seiten eines Druckerzeugnisses zu einem Druckbogen, wobei insbesondere die spätere Falzung des gedruckten Bogens berücksichtigt werden muss. Das Ausschießen ist die Vorarbeit zur – je nach Verfahren per Hand vorgenommenen oder elektronischen – Bogenmontage.
Ausschließen
Ausschließen nennt man im Schriftsatz das Vergrößern oder Verkleinern der Wortzwischenräume (vereinzelt auch der Buchstaben innerhalb von Wörtern), um eine Textzeile auf eine gewünschte Länge zu bringen. Beim Handsatz und beim Maschinensatz (Bleisatz) dienten dazu unterschiedlich breite Metallstifte. Im heutigen Computersatz übernimmt der Rechner diese Aufgabe.
Autograph
Der Begriff stammt aus dem Griechischen („selbstgeschrieben“) und bezeichnet ein Schriftstück, das sein Verfasser mit eigener Hand geschrieben oder zumindest eigenhändig unterschrieben hat. Seit dem Ende des 16. Jahrhunderts gibt es Sammlungen von Autographen bekannter Persönlichkeiten und auch einen entsprechenden Handel mit diesen Dokumenten.
Autotypie
Mit Autotypie bezeichnet man ein durch Rasterung für den Druck aufbereitetes Halbtonbild. Es handelt sich dabei eigentlich um eine reine Schwarzweiß- beziehungsweise Volltonvorlage, bei der die Rasterung Halbtöne vortäuscht. Als Erfinder der Autotypie gilt der Nürnberger Georg Meisenbach (1841-1912), der 1882 ein von ihm produziertes Raster zum Patent anmeldete (DRP 22244).
Autotypische Farbmischung
Mit autotypischer Farbmischung bezeichnet man die Art und Weise, wie beim Drucken gerasterter farbiger Bilder der Farbeindruck entsteht. Die einzelnen Rasterpunkte – beim Vierfarbendruck in den CMYK-Grundfarben – werden teils nebeneinander, teils
übereinander gedruckt. Daher findet sowohl additive als auch subtraktive Farbmischung statt. Auch unbedruckte, in der Regel weiße Bildstellen tragen zum Farbeindruck bei.